Astronomiefernglas
Das Astronomiefernglas – Die portable Lösung für die Himmelsbeobachtung
Es ist eine weitverbreitete Ansicht, dass man für die Sternbeobachtung unbedingt ein Fernrohr benötigt. Doch dem ist nicht so. Bei bestimmten Himmelsobjekten ist ein gutes Astronomiefernglas einem Teleskop sogar überlegen. Außerdem ist es sehr kompakt, lässt sich leicht transportieren und ist sofort einsatzbereit. In der folgenden Übersicht erfahren Sie, was ein gutes Astronomiefernglas ausmacht und worauf Sie beim Kauf achten sollten.
Die Lichtstärke macht den Unterschied
Das wichtigste Kriterium, das an ein gutes Astronomiefernglas gestellt wird, ist ein möglichst hohes Lichtsammelvermögen. Im Vergleich zur Tagbeobachtung sind die Himmelsobjekte sehr lichtschwach. Das trifft im besonderen Maße auf Objekte mit geringer Flächenhelligkeit zu, wie Kugelsternhaufen, Gasnebel und Galaxien. Hier gilt dasselbe wie bei einem Fernrohr: Je höher die Öffnung, umso besser treten die Details der Objekte hervor. Eine Öffnung von 50 Millimetern stellt die untere Grenze für sinnvolle Himmelsbeobachtungen dar. Mit einem Astronomiefernglas 10 x 50 erreichen sie bereits eine Sternhelligkeit der 9. Größenklasse. Stärkere Optik, mit üblicherweise 70 – 80 Millimeter Objektivdurchmesser, ist natürlich besser. Als Vergrößerung wählen Sie 8x, 10x oder 12x. Sie erfreuen sich damit an einem hellen Bild und großem Gesichtsfeld. Damit behalten Sie auch bei ausgedehnten Objekten wie Sternhaufen und Kometen den „Überblick“.
Hohes Auflösungsvermögen – Für Freude an schönen Details
Das Auflösungsvermögen einer Optik bestimmt, wie klein der Abstand zweier Objekte sein kann, um diese noch getrennt sehen zu können. Das ist wichtig für die Erkennbarkeit von Details auf dem Mond und zur Trennung von Doppelsternen. Auch das Auflösungsvermögen eines Fernglases hängt unmittelbar vom Objektivdurchmesser ab. Die Formel lautet: Auflösung (in Bogensekunden) = 115 : Objektivdurchmesser (in mm). Mit einem Fernglas 10 x 50 können Sie damit Doppelsterne trennen, deren Komponenten 2,3 Bogensekunden voneinander entfernt sind. Auch unter diesem Aspekt sollten Sie auf ein Astronomiefernglas mit großer Öffnung zurückgreifen.
Die Wahl des Prismas
Ferngläser werden mit Dachkant- oder Porroprismen hergestellt. Für einen Einsatz in der Astronomie ist ein Glas mit Porroprisma am besten geeignet. Dieses besitzt einen hohen Transmissionsgrad (Lichtdurchlässigkeit) und liefert ein scharfes und kontrastreiches Bild. Achten Sie bitte auch auf die Glassorte, die für das Prisma verwendet wird. Hier ist Bak-4 der Standard in der Astronomie und damit die richtige Wahl beim Kauf Ihres Fernglases.
Ein Stativ ist Pflicht
Ein Astronomiefernglas kann nur dann sinnvoll eingesetzt werden, wenn es auf einem stabilen Stativ befestigt wird. Nur mit einem wackelfreien Bild werden Sie Freude am Detailreichtum der Himmelsobjekte haben. Stative mit einfachem Kugelgelenk-Kopf sind weniger geeignet. Besser sind sogenannte Kino-Köpfe. Sie erleichtern das Aufsuchen und Zentrieren der Objekte erheblich, da bei dieser Ausführung die waagerechte Achse (Azimut) und die senkrechte Achse (Höhe) separat eingestellt werden können.